In in den 70er Jahren errichtete Wohnsiedlung in Berlin Neukölln, welche sich heute in einem der Brennpunktquartiere Berlins befindet. Die prämierte städtebauliche Großsiedlung ist eine prototypische Anlage die exemplarisch die Idee der Trennung von Verkehr und Wohnen von Autos und Fußgängern auf verschieden Ebene zeigt. Im Geiste der sozialen Durchmischung hat der damalige Architekt Prof. Rainer Oefelein im Michael-Bohnen-Ring einen Gebäudeteil als Altenwohnen konzipiert. Im Kopf dieses Gebäudes befand sich ein 2-geschossiger Feiersaal. Dieser Gemeinschaftssaal, der ursprünglich als Ort der Zusammenkunft der älteren Menschen, aber auch Familienfeiern anderer Anwohner genutzt wurde, war seit Jahren verwaist. Eine Änderung der Bewohnerstruktur der Anlage von der ursprünglich geplanten Durchmischung von Familien und verschiedenen Generation hin zu einer Siedlung in der gut 80% alleinerziehende Mütter mit 1-2 Kindern leben, hatte dazu geführt, dass dieser Saal nun kaum noch gebraucht wurde. Dafür wuchs jedoch der Bedarf an Kitaplätzen in diesem Quartier. Dies führte dazu, dass die Hausverwaltung auf die Idee kam, diesen meist leerstehenden Feiersaal in eine Kita um zu bauen.

 

Ein bestehender 2-geschossiger Gemeinschaftssaal mit Clubraum, WC-Anlage und Clubküche wurde in eine Kita für ca. 80 Kinder für einen privaten Betreiber umgebaut. Der Saal selber war als großer 2-geschossige Saal konzipiert worden, über dem nur eine Brücke führte, um die beiden Treppenhäuser miteinander zu verbinden. Um die Anlage in einen Kita umnutzen zu können, musste der Bestand durch umfangreiche Maßnahmen kindergerecht umgeplant werden. Weiterhin wurde in einen Teil des zweigeschossigen Feiersaals eine neue Geschoßdecke eingebaut um mehr pädagogische Fläche zu generieren. Da die vorhandenen Geschosshöhen möglichst dünne Deckenkonstruktionen benötigten, um die Mindestraumhöhen einhalten zu können, wurde eine Stahl-Stahlbeton-Verbundkonstruktion ausgeführt, auf der ein schwimmender Estrich mit 8mm Gummischrotdämmung aufgebracht. Sämtliche Sanitäranlagen wurden neu geplant und die großzügige Glasfassade wird umgebaut. Insgesamt wurden 7 Räume für Kinder, eine Vollküche, 3 WC-Anlagen und ein Beh.-WC sowie 2 Garderoben und ein Personalraum realisiert.

Das Objekt in der HighDeck Siedlung in Berlin Neukölln wurde in der 70er Jahre von dem Architekten geplant.

 

BAUHERR: Capricornus High Deck Residential GmbH & Co. KG
BETREIBER: Fröbel gGmbH
BEAUFTRAGTE LEISTUNGEN: LP 1-7 und künstl. Oberleitung
BAUZEIT: Oktober 2010 – Januar 2011
BAUSUMME: ca. 440.000 EUR
KAPAZITÄT: 80 Kinder
GRÖSSE: NF: 690qm / päd. NF 450qm
FOTOGRAFIE: Peter Thieme